Wohnmobilstellplatz Marina di Salivoli, Piombino
Bis zu 50 Schnarchmobile (Anm. der Redaktion: Wohnmobile) finden am westlichen Ortsrand von Piombino einen sauberen, in der Nacht hell erleuchteten Stellplatz ohne weiteren Komfort. Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass dieser Platz gerne auch von Zweibeinern mit ihren Mobilen genutzt wird, um den einen oder anderen Tag Wartezeit auf die gebuchte Fähre nach Elba, Korsika oder Sardinien zu überbrücken.
Anfang Februar waren es nur wenige Camper, die sich hier in großzügigen Abständen zueinander aufreihten. Ich fand es sehr angenehm so zu stehen, denn so waren es fast nur die italienischen Zwei- und Vierbeiner, die die herrliche Natur an diesem Fleckchen Erde für sich in Anspruch nahmen.
Wandern, Schauen und Genießen
Nur wenige hundert Meter vom Stellplatz entfernt beginnt ein breiter, im weiteren Verlauf schmaler werdender, teils im Schatten führender Wanderweg entlang der steilen Felsküste, der für die ambitionierten Wanderer unter Euch bis zum Golf von Baratti führt. Weit musste ich jedoch nicht laufen, um wunderschöne Ausblicke auf das tyrrhenische Meer, die Insel Elba oder in Teilen auch auf Korsika erhaschen zu können.
Wer von einem Spaziergang zum Punto Panoramico zurück kommt, kann sich auf der, nicht nur aus meiner Sicht riesigen, grün-orangefarbenen Parkbank ausruhen.
Der kleine Park Punto Falcone war vom Wohnmobilstellplatz aus über einen leicht ansteigenden, asphaltierten Weg in wenigen Minuten fußläufig zu erreichen. Hinter den letzten Häusern waren schon bald die leicht im Hang versteckten Eingänge zu den Kasematten der Soldaten zu entdecken, die hier im zweiten Weltkrieg ihr Land verteidigten. Einige gut erhaltene Geschützstände und eine Flugabwehrkanone tragen heute dazu bei, dass die jüngere Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Ein Urteil darüber, ob die Erhaltung der Anlagen sinnvoll ist oder nicht, möchte ich mir als Camperhund nicht anmaßen. Befremdlich oder verstörend wirkte es nicht auf mich, denn sowohl das Meer, die sonnigen Momente an diesem wolkigen Tag, die austreibenden Blüten der Sträucher und des Buschwerks, als auch die Sicht auf ein kleines Observatorium lenkten meine Gedanken auf die schönen Seiten des Lebens ab.
Einen Ausflug in die sehenswerte Stadt Piombino hatten wir nicht zu Fuß, sondern mit dem Stinkelefanten (Anm. der Redaktion: Bus) gemacht. Dieser hält alle 30 min an der Haltestelle unterhalb des Parkplatzes und fährt nur wenige Minuten bis zur Endstation am historischen Stadttor. Vorbei an malerischen Häusern, kleinen Geschäften, Restaurants und Cafés, läuft man geradewegs auf eine große, sonnenverwöhnte Terrasse (Piazza Giovanni Bovio) zu, die von drei Seiten vom Meer umschmeichelt wird und von der man einen herrlichen Blick auf Elba und Korsika hat.
Einen Nachmittag am Strand verbrachten meine Lieblingsmenschen mit mir jenseits der Industrieanlage, deren rot-weiss gestreiften, sehr präsenten Schornsteine hoch in den Himmel ragten. Doch schon nach kurzer Zeit des Aufenthaltes am feinsandigen Strand (Spiaggia Perelli 3), den wir völlig für uns alleine hatten, hatte ich diesen Komplex aus den Augen und somit aus dem Sinn verloren. Gerne erinnere ich mich daran, wenn ich mir die Fotos anschaue. Während der der Badesaison empfehle ich Euch den Hundestrand (Pascia Glam Dog Beach) jenseits des kleinen Kanals aufzusuchen. Da könnt Ihr dann ungestört von Zweibeinern herumtollen und Euch in die Fluten werfen.