Wenn Glück eine Farbe wäre, dann grün

Naturresort Waldglück, Pfrimmtal, Nordpfalz

Am verlängerten Wochenende vor Pfingsten ging es endlich wieder auf Fahrt ins Grüne. Ich muss gestehen, dass ich von der etwas weniger als 2 Stunden dauernden Tour von Seligenstadt in die Nordpfalz mal so gar nix mitbekommen habe. Erst als wir kurz vor Sippersfeld links abgebogen und die schmale, holprige Straße den Hügel hinauf und in leichten Schwüngen wieder runtergefahren sind, wurde ich wach.

Am Ende der Straße ein Gehöft, ein Landgasthof und ein Naturresort mit dem aussichtsreichen Namen Waldglück. Das Resort bietet auf 80.000qm ordentlich viel Platz.

Durch die große Frontscheibe erblickte ich einen kleinen, von alten Bäumen umsäumten See. Drei Jungs wollten wohl gerade ein paar Mädchen imponieren und schwammen ein paar Züge im, so schien mir, doch noch sehr kühlen Nass. Denn so schnell wie sie drin waren, waren Sie auch wieder draußen.

Das Wohnmobil wurde direkt auf der Wiese links vom Eingang zum Campingplatz geparkt. Hinter uns eine Rosenhecke, rechts ein paar Fichten und Sträucher und sonst sehr viel Platz für max. 4 Wohnmobile oder Wohnwagen, die sich dort ordentlich breit machen dürfen.

Auf einem weitläufigen, terrassenförmig angelegten Areal oberhalb des Sees, traf sich an diesem Wochenende eine Gruppe auffällig gekleidete Menschen mit Ihren Benzineseln (Anmerkung der Redaktion: Motorräder).

Trotz gespitzter Ohren; um 22:30 Uhr hörte ich gar nichts mehr am Platz. Nur noch das leise Rauschen des Windes in den Wipfeln des Waldes und das noch leisere Rauschen der Pfrimm, die gleich am Platzeingang eine Kneippanlage mit fließend Wasser speist.

Auf Sea-Sighting Tour

So oder so ähnlich heißt es ja wohl, wenn man auf Entdeckungstour geht. Gleich 3 Seen liegen dicht beieinander und laden zum Wandern oder Radfahren im Pfrimmtal ein (siehe auch Mein Tourvorschlag für Dich). Ich liebe es, wenn meine Menschen die Drahtesel auspacken, mein „Reisemobil“ hinten dranhängen und mit mir losfahren.

Am ersten See angelangt, hieß es aussteigen. Das bedeutet dann für mich, dass ich neben dem Drahtesel so schnell und so lange laufen darf wie ich will. Ich bleib natürlich auch mal blitzschnell stehen und schau mich dann in aller Gemütsruhe um. Inmitten eines nicht enden wollenden Waldgebietes entdeckte ich immer wieder sich im See spiegelnde Bäume und Wolken. Enten zauberten ausdrucksstarke Zerrbilder auf eine sonst spiegelglatte Wasseroberfläche.

Mein Tourvorschlag für Dich

Gassiwege ohne Ende

Gleich vor dem Eingangstor zum Campingplatz und Waldressort eröffnen sich den Waldspaziergängern viele Möglichkeiten. Hier konnte ich direkt mit meinen beiden Menschen in den schier endlosen Pfälzer Wald abtauchen. Das verstehe ich unter dem Begriff Waldbaden.

Ausflugsziel Donnersberg

Als Camper mit Zugfahrzeug und Wohnwagen hat man klare Vorteile gegenüber einem Wohnmobilisten, wenn man am Zielort die etwas weitere Umgebung erkunden will. Der Donnersberg ist so ein Ziel, das zwar in Sichtweite liegt, aber mit dem Auto viel bequemer zu erreichen ist. Wir hatten das Ausflugsziel in unsere Rückreise eingebaut, weil wir unbedingt den Adlerbogen sehen wollten. Vom Parkplatz auf dem Donnersberg aus führte die Wanderung am vermuteten Standort einer Keltenburg vorbei, deren rekonstruierter Befestigungswall sehr eindrucksvoll wirkte.

Unser weiterer Wanderweg führte uns stetig bergab. Als wir aus dem Wald heraus auf eine Lichtung kamen wurden wir auch direkt mit einem tollen Blick ins Tal und auf den sogenannten Adlerbogen belohnt. Auf diesem metallischen Konstrukt, das eine breite Felsspalte überspannt, saß doch tatsächlich ein Adler, der schier unbeeindruckt von meinem Bellen in unsere Richtung blickte und überhaupt keine Anstalten machte sich in die Lüfte zu schwingen. So konnten mein Herrchen wenigstens ein scharfes Bild von dem Adler, hoch oben auf dem Bogen, machen.