Campingplatz the-Eppstein-project, Eppstein im Taunus
Endlich haben meine Menschen einen Campingplatz für sich und mich gefunden, der in weniger als 1 Stunde Fahrtzeit von Seligenstadt aus zu erreichen ist.
Bis vor Beginn der Corona-Pandemie war das Betreiberpaar aus dem Rheingau beruflich noch völlig anders unterwegs. Die Pandemie und die Begleitumstände beförderten eine Neuorientierung. Und so kam es, dass die beiden einem seit Jahren im Dornröschenschlaf liegenden Campingplatz neues Leben einhauchen wollten. Ein wirklich umfassendes Projekt wurde in Angriff genommen – the Eppstein project.
Unter einer Bullibar konnte ich mir zunächst nichts vorstellen. Es handelt sich um einen mintfarbenen, liebevoll zur Bar umgebauten VW. Ein Stinkross (Anmerkung der Redaktion: Auto), das von Kennern liebevoll Bulli genannt wird. Es werden vor allem Weine aus eigenem Anbau ausgeschenkt und dazu einfache, köstliche Gerichte aus eigener Freiluftküche angeboten. Getrunken und Gegessen wird im Biergarten, der auf einer der Terrassen eingerichtet wurde. Genau gegenüber ist ein Stellplatz liebevoll zur Beachbar umgewidmet worden. Ab und an gibt ein gelernter Baristo Schnupperkurse zum Thema „Kaffee richtig aufbrühen“. Wortwörtlich gemeint war das ja eigentlich eher ein „Schnupperkurs“ für mich. Der Geruch von frisch gemahlenem Kaffee – mmmmmmhhh, lecker.
Aber nicht nur Zunge, Gaumen und Magen sollen hier verwöhnt werden, sondern auch die Ohren. In regelmäßigen Abständen sorgen regional bekannte KünstlerInnen für musikalische Genüsse.
Ein Mikroabenteuer
Wer zum ersten Mal die Zufahrt hinauf zu einer der oberen Terrassen in Angriff nimmt, fühlt sich einem Mikroabenteuer ausgesetzt. Es geht ordentlich bergauf und man fährt je nach zugewiesener Stellplatznummer auf einen Platz, von dem man zunächst glaubt möglicherweise nicht mehr so leicht wieder runter zu kommen. Gespannfahrenden Campern wird geholfen. Der Wohnwagen wird mit dem Traktor auf den Platz gezogen. Glaubt mir, so schön steht ein Camper nur selten. Und so wird auch das Auge verwöhnt.
Man steht überwiegend hintereinander gereiht mit ordentlich Abstand zum Camper davor und dahinter, abgetrennt durch kleine Heckenvorsprünge quasi für sich alleine. Apfelbäume säumen den Terrassenrand und spenden ein wenig Schatten.
Um mit dem Wohnmobil oder Wohnwagen zum zugewiesenen Stellplatz zu gelangen muss man an allen vorbeiziehen – es sei denn, man steht, so wie wir an diesem Tag, auf einem Eckplatz – dann müssen nämlich die anderen Camper an UNS vorbei. Wir waren die Ersten, auch mit der vollständig ausgefahrenen Markise, den ausgepackten Stühlen und dem Tisch. Viermal hat mein Herrchen zurückgeräumt und viermal die Markise wieder rein- und rausgekurbelt, um Platz zu machen. Macht er gerne – aber besser ist es mit dem kompletten Aufbau zu warten, bis auch der letzte Camper am Platz steht. Die Komfortplätze haben Frischwasserversorgung, Grauwasser- und Chemietoilettenentsorgung.
Vom Campingplatz gelangt man in nur wenigen Minuten zum Radwanderweg R8 und von dort aus direkt in den Wald. Natürlich kann man auf dem Radwanderweg auch ohne Rad wandern. Die wenigen Abschnitte ohne schattenspendende Bäume sind mit dem Rad schnell abgehakt und man gelangt auf einen Höhenzug, von dem man völlig entspannt die Natur und die schönen Aussichten genießen kann.
R8 Radweg nach Eppstein
Fährt man den Radwanderweg R8 in die entgegengesetzte Richtung, gelangt man mit dem Drahtesel in knapp 15 Minuten nach Eppstein, deren Burg das Ortsbild schmückt. Fachwerkhäuser geleiten den Blick hinauf zur Burg, die von Weitem sehr imposant wirkt und zu einer Besichtigung animiert. Nur leider war die Burgpforte schon seit Längerem verschlossen. Dringende Sicherungsarbeiten an einer Burgmauer machen einen spontanen Besuch zum Lotteriespiel. Besser mal im Internet nachschauen, ob die Burg wieder geöffnet hat. Mir konnte es egal sein, denn die Aussicht eines kleingewachsenen Camperhundes wird durch ein geschlossenes Tor nicht wesentlich behindert. Ich konnte bequem unter dem Torspalt durchgucken.
Eine Antwort
Hallo liebe Camperhunde, ich war gerade mal wieder 3 Tage hier und habe feststellen dürfen, dass sich wieder Einiges getan hat. Die Bulli-Beachbar ist nach ganz oben umgezogen, jetzt noch viel größer und noch viel schöner als zuvor.
Die Umgebung drum herum ist aber immer noch die Selbe.
Ich komme gerne hierher – am Liebsten aber vor oder nach der großen Sommerhitze.
Nach wie vor mein Lieblingsprojekt im Rhein-Main-Gebiet.
LG Euer Barni